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Kühlende Lebensmittel in der TCM im Sommer

Als ich vor circa fünf Jahren meine Ernährung von „typisch Fitness“ (fleischlastig) auf wirklich gesund umgestellt hatte, nahm ich über 8 Kilo ab. Vorher war mir wichtig, wegen des Muskelaufbaus nicht zu wenig zu wiegen, jedoch bemerkte ich auch, dass das hohe Körpergewicht meinem eher schlanken Körpertyp und das viele Essen meinem Stoffwechsel nicht gut taten.

 

Durch meinen damaligen Arbeitgeber in Berlin wurde ich auf die basenüberschüssige Ernährung aufmerksam und einige Jahre zuvor, während meiner Ausbildung zum Tai-Chi-Chuan Lehrer, kam ich mit der traditionell chinesischen Medizin in Kontakt.

 

Ich wollte wegen der Beschwerden damals immer höher in den Norden ziehen, um die heißen Sommer zu meiden. Sie taten mir nicht mehr gut. Ich vertrug keine Temperaturen über 25 Grad, war schnell erschöpft, bekam angeschwollene Hände und schwitzte schnell ohne mich viel zu bewegen. Der Grund war mir völlig unklar, denn ich hatte keine diagnostizierten Krankheiten. Also war das für mich normal und ich dachte, ich bin eben eher ein Typ der in die kühleren Breitengrade gehört.

 

Nach der Ernährungsumstellung ging es mir schlagartig besser. Heute liebe ich den Sommer, den warmen Wind und die lauen, langen Abende. Mein Körper hat sich regeneriert. Die Beschwerden sind komplett verschwunden. Mir fällt in diesem Zusammenhang immer wieder Hippokrates ein, der schon damals wusste: „Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung!“

 

Selbsterkenntnis

In der letzten Woche war ich bei 35° im Schatten seit langer Zeit wieder in Berlin. Ich liebe diese Stadt. Zugegeben, die Hitze schlaucht auch bei leichter körperlicher Beanspruchung wie Spazieren mit dem Rucksack wohl jeden Sommertypen.

 

Einige Tage zuvor kam ich mit meiner Freundin auf das Thema kühlende Lebensmittel in der TCM (Traditionell chinesische Medizin). Ich finde das Wissen der TCM äußerst interessant. Schon einmal riet sie mir in den letzten Tagen von einem Ingwertee ab. Doch die Verlockung beim Thailänder den selbstgemachten Detoxtee zu trinken war zu groß. Ingwer Tee mit Früchten und Gewürzen. Zudem liebe ich rotes Curry mit Tofu. Ich bestellte also in dem Wissen, mir zusätzlich Wärme in den Körper zu tragen. Aus purem Appetit.

 

Die Quittung kam nicht erst nach dem Essen, sondern direkt nach den ersten leckeren Happen. So viel Wasser hatte ich schon lange nicht mehr während einer Mahlzeit verloren. Es schmeckte vorzüglich, doch Genuss ist etwas anderes.

 

Ich entschloss mich prompt, diesen Blogartikel über kühlende Lebensmittel zu schreiben und Euch auf dieses Wissen aufmerksam zu machen. Zugegeben, nur weil ihr einen Minzetee trinkt im Sommer, wird Euch nicht gleich kalt. Das habt Ihr sicher auch nicht erwartet. Doch je mehr Ihr gegen die innere Hitze tut, je angenehmer ist die Hitze im Außen zu ertragen. Versprochen.

 

TCM vertritt die Auffassung, dass Lebensmittel bestimmte thermische Reaktionen im Körper auslösen können. Wir kennen das beim Chili. Wer richtig scharf isst, dem wird schneller heiß beim Schlemmen. In den südlichen Ländern werden gern scharfe Gerichte gekocht, um die Schweißproduktion anzuregen und so den Körper effektiver herunter zu kühlen. Besser aus Sicht der TCM ist es jedoch, erst gar keine zusätzliche Hitze im Körper zu provozieren, sondern eher kühlend auf ihn von innen heraus einzuwirken, wenn es richtig heiß ist. Klingt logisch?

 

Lebensmittel mit kühlender Wirkung

 

Pfefferminze, Melisse, Salbei oder Malve (beispielsweise als Tee), Grüntee, Wassermelone, Zitrusfrüchte, verschiedene Beerenfrüchte, Papaya, Ananas, Mango, Kiwi, Rhabarber, Gurke, Tomate, Salat, Spinat und Sauerkraut, Joghurt, Frischkäse, Quark, Sauermilch, Weizenkleie, Weizensprossen, Buchweizen, Gerste usw.

 

TCM unterscheidet 5 thermische Wirkungen

Kalt, kühlend, neutral, warm und heiß. Ihr könnt also auch im Winter was gegen Frostbeulen tun mit Eurer Ernährung. Wissenschaftlich ist das Yin-Yang Prinzip bislang noch nicht nachgewiesen. Indizien sprechen dafür. In der Praxis aber ist das schon seit Jahrtausenden bekannt.

 

Übrigens: Wer auch im Sommer häufiger friert, dem helfen vielleicht doch Chili und Ingwer oder der Umzug vom kalten Keller ins warme Dachgeschoss. Wollt Ihr mehr über gesunde Ernährung erfahren, schreibt mich einfach an. Als Ernährungsberater kann ich Euch zu einer „artgerechteren“ Ernährung verhelfen ;).

 

Guten Appetit wünscht Euch,

 

Andreas

 

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